Ein aktuell üblicher 3D-CAD-Arbeitsplatz hatte vor 30 Jahren den Wert eines Einfamilienhauses. Heute liegen die Preise für gute CAD-Software im 4 bis 5-stelligen Bereich und die Programme sind auf einfachen PCs lauffähig. Dabei ist die Leistungsfähigkeit der Programme um ein vielfaches höher als damals.
Die technische Zeichnung als ein Produkt der Konstruktion ist in vielen Fällen überflüssig geworden. Trotzdem wird nur selten komplett darauf verzichtet. Das wichtigste Ergebnis einer 3D-CAD-Konstruktion ist der Datensatz. Mit den 3D-Daten allein kann das Produkt als Musterteil, Prototyp oder Serienprodukt hergestellt werden. Fortschrittliche Unternehmen arbeiten im Herstellungsprozess tatsächlich ohne Zeichnung, sie verarbeiten den Datensatz und verwenden lediglich eine bildhafte Darstellung des Produktes zur Identifizierung.
Die technische Zeichnung verleiht bei der Herstellung lediglich Sicherheit bei der Kontrolle. Masse und Toleranzen lassen sich anhand von technischen Zeichnungen leicht nachprüfen. In der Qualitätssicherung werden alle Zeichnungsmasse überprüft und in Messprotokollen festgehalten. Hier entstehen jedoch schon häufig Fehler. Die Verfahren zur Freigabe der Serienproduktion werden hier immer wieder diskutiert und angepasst.
Bei hochwertigen 3D-CAD-Systemen sind die Modelle parametrisch aufgebaut, so dass sie durch Veränderung einzelner Parameter verändert werden können. Leider sind die Systeme unterschiedlicher Anbieter selten kompatibel. Also wurde mit STEP ein neutrales Datenformat geschaffen, über das Geometriedaten von beliebigen CAD-Systemen ausgetauscht werden können. Mit der Umwandlung in das STEP-Format gehen leider sämtliche Parameter verloren. Die weiterführende Bearbeitung in Fremdsystemen ist also mit Nachteilen verbunden.